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Aktuelles Die erste Missionsreise der Welt hat Maria unternommen

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Die erste Missionsreise der Welt hat Maria unternommen

min Lesezeit | 16. Juni 2023 | Bernhard Meuser

Marias Ja hat die Welt verändert

Papst Franziskus hat ein geniales Schriftwort über den Weltjugendtag 2023 gesetzt. Es beschreibt den Startup der größten Geschichte der Welt – der Geschichte mit Jesus. Der Startup findet statt am Rand der Welt, in einem unbekannten Dorf. An den Start geht ein vielleicht 14-jähriges Mädchen, das überraschend schwanger wird. Es ist keine Panne bei der Liebe, sondern die Liebe selbst – es ist Gott, der sich jemand aussucht, der wahrscheinlich nicht einmal lesen und schreiben kann. Aus Millionen möglichen Anlaufstellen, sucht er sich Maria aus Nazareth aus, um etwas in Gang zu bringen, was alle Menschen betrifft: Dich und mich, die Großen und die Kleinen, die Armen und die Reichen, die Berühmten und die Vergessenen.

Was setzt diese kleine Maria in Gang? Sie bringt uns Jesus. Jesus ist alles, was Gott uns zu sagen hat. Geld ist wichtig. Essen ist wichtig. Einen guten Beruf zu haben, ist wichtig. Aber eines macht wahrhaft gutes Leben auf dieser Erde möglich. Eines nur bringt uns auf ewig ans rettende Ufer: die Beziehung zu Jesus. „Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apg 4,12)

Bevor Maria etwas Weltgeschichtliches in Gang setzt, ist Gott kreativ. Auf den Gedanken, die rettende Wende mit der Menschwerdung Gottes und einer Jungfrauengeburt zu starten, - auf diesen Gedanken kommt kein Schriftsteller bei einer guten Flasche Rotwein. Im YOUCAT heißt es. „Gott wollte, dass Jesus Christus eine wahre menschliche Mutter, aber nur Gott selbst zum Vater hat, weil er einen Neuanfang machen wollte, der nicht irdischen Kräften, sondern allein ihm zu verdanken ist.“ (YC 80) Aber die Pointe ist doch, dass der Allmächtige sich dabei in die Hände eines schwachen Menschen, fast noch eines Kindes, begibt. Mädels in dem Alter geht so allerhand durch den Kopf. Maria aber ist hellwach und absolut empfänglich für einen Gott, für den „nichts unmöglich“ (Lk 1,37) ist. Nach einem kleinen Dialog mit dem Engel - Engel sind Nachrichtenüberbringer Gottes - gibt sie ihr Go! Sie geht. Und zwar „eilig“ (Lk 1,39). Sie hat keine Zeit zu verlieren.

Erst sieht es so aus, als ob Maria nur etwas macht, was alle Frauen machen, wenn sie ein Kind im Leib tragen. Sie sucht die Solidarität anderer Frauen, das Mitfreuen der besten Freundin. Das war wohl auch bei Maria so. Aber vielleicht ging ihr auf dem langen Fußweg durch das Bergland von Galiläa Schritt für Schritt etwas von diesem Unfassbaren auf, diesem Göttlichen, das ihrem Leben einen ganz anderen Dreh gibt. Dass ihr etwas passiert ist, was alle Menschengedanken sprengt. Gott im Bauch? Ja, man muss es so krass sagen

Später wird man sagen: Maria unternahm die erste Missionsreise der Welt. Denn was ist Mission, wenn du alles weglässt, was nicht wichtig ist? Mission ist: Jesus zu einem oder mehreren anderen Menschen hintragen. Jesusträger zu sein. Das hat die Kirche nicht immer klar genug verstanden. Manchmal dachte man, Mission müsste den Menschen die Zivilisation bringen. Oder die Bildung. Oder die Kultur. Oder gute Manieren. Aber die Kirche ist keine NGO. Sie hat nur Jesus im Portfolio. Und mit ihm alles.

Die erste Missionsreise der Welt

In Deutschland gibt es ein wunderschönes altes Lied, das die Menschen im Advent singen: „Maria durch ein` Dornwald ging“. Das ist natürlich Fantasy. Niemand weiß, ob Maria sich tatsächlich durch ein Dornengestrüpp schlagen musste, als sie sich auf den Weg durch das Bergland von Judäa machte. Aber das Bild will uns doch sagen, dass Maria ganz sicher mit anderen Dornen zu kämpfen hatte: mit Mobbing, Misstrauen, übler Nachrede. Und ich wage zu sagen: Das passiert jedem, der heute ein missionarischer Jünger, ein Jesusträger, ist. Die Leute werden mit dem Finger auf dich zeigen, dich für einen religiösen Spinner oder eine frömmlerische Person halten. Du wirst durch die Dornen gehen, aber du wirst wissen, was du seit deiner Taufe und Firmung in dir trägst – nicht anders als Maria: Der HERR ist in dir. Im Zweiten Korintherbrief stellt Paulus die Testfrage an die neuen Christen in einer der heißesten Metropolen der damaligen Welt: „Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Jesus Christus in euch ist?“ (2 Kor 13,5) Hast Du schon einmal erfahren, dass Jesus in Dir wohnt, dass er sich gewissermaßen in dir breitgemacht hat? Dass er Raum hat in deinem Leben, deinen Zeitplänen, deinen Zielen, deiner Fähigkeit zu lieben. Ist er schon Teil deiner Identität? Du bist mit ihm zusammen? Was für eine Tiefe tut sich in deiner Seele auf!

Manchmal bist du es gar nicht, der entdeckt, was in dir ist. Andere kommen und sagen: Du bist ein guter Typ! Du hast etwas in Dir, was andere nicht haben! Du kämpfst darum ein echter Jünger und Nachfolger Jesu zu sein! Ich kann mir auch vorstellen, dass Maria nur langsam klar wurde, was da mit ihr passiert ist. Ich bin mir sogar sicher: Der Knall zur vollen Erkenntnis kam erst bei Elisabeth. Elisabeth war eine Prophetin – übrigens die letzte Prophetin im Alten Testament und die erste Prophetin im Neuen Testament. Gepackt vom Heiligen Geist, sprach Sie „mit lauter Stimme“ aus, was Sache ist. „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ Die Mutter meines Herrn! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Das heißt ja: He, du bist die Mutter Gottes! Und was war das Zeichen, dass Elisabeth diese unfassbare Aussage machte. Ihr werdet lachen - es grummelte in ihrem Bauch: „In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.“ Natürlich musste Gott auch in ihrem Kopf alle Lampen anknipsen.

Und jetzt erst bricht die Erkenntnis auch bei Maria voll durch. Sie singt (und wahrscheinlich tanzte sie auch): „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“

Ihr Lied ging um die Welt, das Magnifikat.

Was ist mit Deiner Mission?

Ein letztes Wort noch zu dem „stand eilig auf“. Wahrscheinlich konntet ihr in der Nacht vor dem WJT nicht schlafen. Ihr eiltet Euch, um zum Flieger oder dem Bus zu kommen. Ihr konntet es gar nicht abwarten in Lissabon anzukommen. Ich wünsche Euch, dass Ihr auch geistlich auf Touren kommt, dass Ihr Sehnsucht habt nach der Begegnung mit den Anderen und den Überraschungen, die Gott für Euch vorbereitet hat. Er ist ganz schnell. Wo Ihr noch auf dem Weg seid, ist er schon da.

Wenn Du in Lissabon bist, komm auch beim YOUCAT-Stand auf der Vocational Fair vorbei, dem internationalen Treffpunkt der YOUCAT-Community. Wir möchten mit Dir ins Gespräch kommen, möchten Dich kennenlernen und hören, wie Du Deinen Glauben lebst. Und wenn Du willst, werden wir dich mit Feuer und Stoff versorgen.

In jedem Fall laden wir Dich ein, Dich in unserem Missionary Network einzuschreiben und mit uns in Kontakt zu kommen.

youcat.org/missionary-network